Nachgefragt: Barbara Steinmann

Erlernter Beruf/weitere Ausbildungen?
Ursprünglich bin ich gelernte Kleinkinderzieherin, im ersten Durchgang mit 3jähriger Ausbildung. Diese liegt also schon eine Weile zurück. Fort- und Weiterbildungen waren für mich immer selbstverständlich, seien es pädagogische Schwerpunkte, die Berufsbildung oder Fremdsprachen, als ich noch direkt in der Betreuung tätig war. In der Funktion als stv. Kitaleitung begann ich mit der 2jährigen Weiterbildung am Marie Meierhofer Institut für das Kind (MMI) Zürich zur Krippenleiterin. In den darauffolgenden Jahren als Kitaleiterin rückten entsprechend Themen rund um die Führung, die praktische Ausbildung der Lernenden und die pädagogische Ausrichtung der Kita in den Vordergrund. Zum Führungsverständnis gehört für mich auch die interne Wissensvermittlung, weshalb ich mir mit dem SVEB1 entsprechendes Wissen aus dem Bereich der Erwachsenenbildung aneignete.

Nach rund 18 Jahren als Kitaleitung wollte ich mich nochmals weiterentwickeln. So wechselte ich in die familien- und schulergänzende Betreuung der Schule Männedorf und übernahm die Fachbereichsleitung Bildung und Pädagogik für die beiden Kitas. Parallel dazu absolvierte ich weitere SVEB-Module für den Abschluss Ausbilderin FA.

Was sind aktuell die grössten Herausforderungen/die wichtigsten Themen?
Da gibt es ganz unterschiedliche Blickwinkel. Ich nenne an dieser Stelle die Umsetzung der neuen BiVo. Die neue Ausbildung ist gut angelaufen, finde ich persönlich. Es wartet wohl aber überall noch einiges an Arbeit auf die Betriebe, bis allen Beteiligten die neue Struktur vertraut ist.

Wie hat sich die Berufsbildung in der Kinderbetreuung in den letzten Jahren verändert? Sind andere/neue Kompetenzen und Fähigkeiten nötig?
Die Kitas haben sich zu Bildungseinrichtungen weiterentwickelt, die Ausbildungsinhalte sind breiter gefächert und ermöglichen gezieltere fachliche Vertiefung. Viele Themen können aber nur angeschnitten werden. So sind für die Zeit nach der Ausbildung Methoden und Selbstkompetenzen gefragt, welche ermöglichen, dass sich FaBes kontinuierlich in Themen vertiefen, neue Schwerpunkte für sich entdecken. So bleibt die Arbeit auch längerfristig spannend.

Professionelle Betreuung bedeutet für Sie…?
…dass sozialkompetente Fachpersonen mit einem soliden Repertoire an Methoden und Fachwissen Betreuungsangebote bereitstellen, welche die Bedürfnisse der betreuten Personen in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen.

Wenn Sie sich etwas für die Sozialen Berufe wünschen könnten, dann wäre dies…?
…dass gut ausgebildete Fachfrauen und Fachmänner Betreuung (und Kindheitspädagogen HF!) attraktive Arbeitsbedingungen antreffen, welche dazu beitragen, dass sie sich auch mittel- und langfristig eine Mitarbeit an der Basis vorstellen können, wo sie mit Fachwissen, Lust und Motivation die Kinder in ihrem Alltag begleiten, mit ihnen die Welt entdecken.

Wenn Sie an Familie denken, was kommt Ihnen persönlich in den Sinn?
Ich glaube, dass wir alle ‚eine Familie‘ brauchen, eine Zugehörigkeit, Nähe und Beziehungen. Familie kann sich in meinem Empfinden auf mein Leben mit meiner Kernfamilie beziehen und genauso auf ein Gefühl mit sehr vertrauten Menschen. Der Begriff Familie wird heutzutage zum Glück vielfältig interpretiert und Kinder, die nicht in einer ‚klassischen‘ Familie gross werden, sind nicht mehr so exponiert.

Liebste Tätigkeit im Frühling/Sommer?
…die Natur beim Erwachen erleben, überlegen, wann der richtige Zeitpunkt ist für den ersten Sprung in den Zürichsee, von da und dort mit Topfpflanzen heimkehren, um den Balkon für laue Sommernächte in Schwung zu bringen!


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