Manuela Siegenthaler
Verantwortlich für die Berufsbildung bei kibesuisse und Vorstandsmitglied der OdA Sozialberufe Zürich
Sie sind bei kibesuisse für die Berufsbildung zuständig. Was machen Sie da genau?
Als Fachverantwortliche Berufsbildung bin ich für operative und strategische Themen zuständig, was sehr spannend ist. Ich berate beispielsweise Mitglieder, wie sie eine Bildungsbewilligung erhalten können oder welche Aus- und Weiterbildungen kibesuisse für eine Kitaleitung empfiehlt. Zu meinen Aufgaben gehört es auch, Grundlagenkonzepte und Positionspapiere im Bereich Berufsbildung zu erarbeiten. Ab Dezember werde ich mich jedoch von der operativen Berufsbildungstätigkeit zurückziehen und mich für kibesuisse in verschieden Gremien engagieren.
Was sind aktuell die grössten Herausforderungen / die wichtigsten Themen?
Die in vielen Kitas und Regionen verbreitete Praktikumskultur, das Fördern von Ausbildungsplätzen HF Kindererziehung und deren anschliessenden adäquaten Einsatzmöglichkeiten sind aktuelle Themen. Ebenso die Überzeugungsarbeit bei Finanzierungsbeteiligten (öffentliche Hand/Wirtschaft), dass gut ausgebildetes, pädagogisches Fachpersonal in der Kinderbetreuung zentral ist.
Wie hat sich das Berufsbild Kinderbetreuung in den letzten Jahren verändert?
Das Berufsbild Kinderbetreuung hat sich von der leider noch in vielen Köpfen verankerten Meinung «wir spielen mit den Kindern, betreuen und beaufsichtigen sie dadurch», zu einer pädagogischen Aufgabe entwickelt. Die Förderung der Kinder im Vorschulbereich durch die gezielte Begleitung und Unterstützung der frühkindlichen Entwicklungs- und Bildungsprozesse, stehen im Vordergrund. Bildung beginnt nun mal nicht erst mit dem Übergang in den Kindergarten. Aber auch in den schulergänzenden Tagesstrukturen haben sich die Aufgaben verändert. Schulkinder sind reifer und dadurch auch fordernder geworden, was ich durchaus als positiv für die Gesellschaft erachte. Dies bedeutet, dass die Ansprüche in der Begleitung und Unterstützung der Kinder z.B. in Gruppensituationen, anspruchsvoller geworden ist und somit andere Handlungskompetenzen verlangt werden.
Welche Aus- und Weiterbildungen haben Sie absolviert?
Als lern- und wissbegierige Person habe ich mich immer gerne weitergebildet. Nachdem ich eine Banklehre und ein betriebswirtschaftliches Studium absolviert hatte, entschied ich mich in die Personalentwicklung zu wechseln. Es folgte die Höhere Fachprüfung Betriebsausbildnerin und anschliessend die Zertifizierung zur Leiterin von überbetrieblichen Kursen. Nachdem das projektorientierte Arbeiten auch im Ausbildungs- und Personalentwicklungsbereich immer wichtiger wurde, absolvierte ich die Prüfung zur internationalen Projektleiterin (IPMA). Um die in der Praxis erworbenen Kenntnisse mit der entsprechenden Theorie zu ergänzen, absolvierte ich schliesslich noch ein Nachdiplomstudium in Ausbildungsmanagement an der ZHAW.
Wenn Sie an Ihre Kindheit zurückdenken: Was kommt Ihnen da Schönes in den Sinn?
Meine Eltern führten eine Bäckerei und Konditorei. Für mich und meine Freund*innen gab es somit immer genug feine Leckerein.
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